Jedes Jahr in der ersten Novemberwoche hat die «Woche der Religionen» ihren festen Platz in der interreligiösen Agenda. Rund 100 Veranstaltungen laden jährlich zu Begegnung und Dialog zwischen den in der Schweiz ansässigen Religionen und Kulturen ein. Organisiert wird die Woche vom interreligiösen Netzwerk IRAS COTIS.
Ein nachbarschaftlicher Besuch im Gotteshaus einer anderen Religionsgemeinschaft oder kultureller Austausch bei Kalligraphie, Theater oder Lesungen; Diskussionen über Humor, Versöhnung und Umwelt oder auch musikalische Begegnungen bei Gesang und Tänzen: Vielfältige Angebote laden in dieser Woche ein zu Dialog und Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher religiöser Zugehörigkeit.
Mit ihren Angeboten fördert die Woche der Religionen eine offene Haltung gegenüber Andersreligiösen und macht die religiös-kulturelle Vielfalt sichtbar. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zum religiösen Frieden in der Schweiz – ein wertvolles Gut, das immer wieder gemeinsam ausdiskutiert und gefestigt werden muss.
Organisatorinnen und Organisatoren gesucht
Ein Netzwerk von Organisatorinnen und Organisatoren stellt die lokale Verankerung der Woche der Religionen sicher. Möchten Sie eine Veranstaltung im Rahmen der «Woche der Religionen» durchführen? Informieren Sie sich in den Leitlinien, nehmen Sie Kontakt auf mit IRAS COTIS oder mit der Ansprechperson in Ihrer Nähe.
Nächste Termine
6.-14. November 2021
5.-13. November 2022
4.-12. November 2023
2.-10. November 2024
8.-16. November 2025
Eindrücke von der Woche der Religionen 2020:
Dank der Medienpartnerschaft mit «Aufbruch» sind hier einige Artikel zur Woche der Religionen vom «Aufbruch» zugänglich.
Eine musikalische Reise durch die jüdische Liturgie
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Von der Heimat: Zufall, Erinnerung und Erfindung
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Auswirkungen von Covid-19 auf das gemeinschaftliche Leben in den Bieler Religionsgemeinschafen![]() |
Ausstellung zu den Weltreligionen in Bülach
Das von Hans Küng initiierte Projekt Weltethos ist darum bemüht die |
Spiritualität als Brücke vom Ich zum Wir
Für die drei Vortragenden basiert die Trennung zwischen «Ich» und «Wir» auf einer Illusion, entstanden durch die Trennung der einzelnen Seele – vergleichbar der Flamme einer Kerze – vom nährenden Licht Gottes. Durch Raja Joga, eine Meditationstechnik, kann diese Trennung aufgehoben und erfahren werden, dass wir im Innersten alle eins sind – gleichwertig und gleichberechtigt. «Wenn wir auf die spiriutelle Ebene gehen, dann sind wir automatisch miteinander verbunden, weil wir dann zu einer Familie gehören, der Familie von Gott. (Quelle Aufbruch, hier zum ganzen Artikel) |
40 Jahre ISKCON-Tempel Zürich
Seit den 1960-er Jahren sind in den Innenstädten der westlichen |
Wenn Menschen ihre Religion wechseln
David Vogel begibt sich auf eine Spurensuche und taucht dabei selbst in seine |
Eindrücke aus der ganzen Schweiz: Woche der Religionen 2019
Unterwegs in der ganzen Schweiz: Woche der Religionen 2018
Kann der Koran überhaupt übersetzt werden?
Zürich, 3. November 2018
Im Forum des Orients eröffnete Imed Ben Aleya mit einem Vortrag zu «Koranübersetzungen» die Woche der Religionen in Zürich. Grosse Diskussionen darum, wie der Koran zu interpretieren ist und ob man ihn abgekoppelt von der arabischen Sprache überhaupt noch in seiner Gänze verstehen kann, beschäftigen die muslimische Welt seit geraumer Zeit. Wer der Problematik der Übersetzung des Korans auf den Grund gehen möchte, muss sich mit den weit zurückliegenden Ursprüngen des Korans, den Wirrungen rund um seine Niederschrift wie auch der Komplexität der arabischen Sprache auseinandersetzen. Sind Koranübersetzungen noch als Koran zu bezeichnen und kann man den Koran überhaupt übersetzen ohne seine spirituelle und inhaltliche Botschaft zu verfälschen? Mit diesen und vielen weiteren Fragen näherte sich der Referent diesem komplexen Thema an.
Mit dem Herzen lernen
Romainmôtier, 3. November 2018
Verwurzelt im Glauben und gleichzeitig offen und respektvoll gegenüber Menschen aus anderen Religionen: Wenn Allaaoui Aabdellaoui über Gebete und den Weg des Sufismus spricht, hört der volle Saal gebannt zu. Fasten, die innere Reise zu sich und die Verbindung mit dem Universellen – das sei harte Arbeit und verlange mehr, als nur ein Buch zu lesen. Nur über das Herz könne die Quintessenz wahrgenommen werden, die allem zugrunde liegt. «Worin besteht denn der Unterschied zum Weg, den Jesus Christus gegangen ist?» meldet sich eine erstaunte Zuschauerin zu Wort. «Es scheint mir quasi das gleiche zu sein.» «Irritiert Sie das?» fragt der Sufi mit einem Augenzwinkern.
Über Gemeinsamkeiten staunen und interessiert die Unterschiede diskutieren: Die Woche der Religionen ermöglicht unerwartete Begegnungen.
Das Quartierleben gestalten
Nidau, 4. November 2018
Gute Nachbarschaft, was heisst das in einer multikulturellen Gemeinde wie Nidau bei Biel? Engagierte Männer und Frauen haben sich einen Nachmittag Zeit genommen für den Austausch und ein gemeinsames Essen. Wie leben sie ihre Religion? Wie prägen ihre Werte das nachbarschaftliche Engagement? Beim Austausch stand nicht die Religion im Zentrum, sondern die Menschen im Quartier, die auf ganz individuelle Weise Motivation aus ihren unterschiedlichen religiösen Überzeugungen schöpfen.
Zusammenleben in religiöser Vielfalt: Die Woche der Religionen fördert den Austausch, schafft Respekt und gibt ein neues Verständnis der eigenen Religion.
Festgeschrieben auf dem Stadtplan
Luzern, 5. November 2018
Wer denkt, der religiöse Stadtplan von Luzern bestehe aus lauter schmucken Kirchen, der irrt. Die Topografie der Glaubensgemeinschaften ist vielseitiger und ständig im Fluss. Die Moschee im Parkhaus, die Synagoge im Bürogebäude, der Tempel im ehemaligen Restaurant: Kulträume auf Zeit, morgen sind sie vielleicht woanders. Oft bleibt ihre Schönheit ebenso verborgen wie ihr reiches religiös-kulturelles Innenleben. Der Spaziergang unter der Leitung des religionswissenschaftlichen Seminars der Universität Luzern zeichnete davon ein eindrückliches Bild.
Zusammenleben in religiöser Vielfalt: Die Woche der Religionen gibt einen Einblick in die Religionslandschaft Schweiz.
Bühne frei für Flüchtlinge
Bülach, 6. November 2018
Bühne frei für das pulsierende Leben: «Klick, ein Augenblick» ist ein Stück des Theaterensembles Malaika. Geflüchtete und Einheimische setzen sich in Bülach an der Woche der Religionen gemeinsam in Szene. Witzig und tiefgründig zugleich erleben sie kleine Freuden, offenbaren aber auch das Grauen, das sie mit sich tragen. Mit wenigen Worten zeigen die Szenen viel über Alltag, Korruption und Verfolgung aber auch Familie Freundschaft und Liebe. Das Theater behält seine Ausstrahlung über den letzten Applaus hinaus: Bei Kaffee und Kuchen vermischen sich Publikum und Akteure – eine Chance, zu diskutieren und einander kennenzulernen.
Zusammenleben in religiöser Vielfalt: Die Woche der Religionen ermöglicht unerwartete Begegnungen.
Musik und Tanz als Brücken zu Gott
Buochs, 7. November 2018
Wer singt, betet doppelt, soll schon der Kirchenvater Augustinus bemerkt haben. Sei es der Nidwaldner Betruf, ein tamilischer Tempeltanz, Rezitation von hinduistischen Texten, ein gesungenes jüdisches Abendgebet, ein gregorianisches Halleluja oder ein muslimisches Schlaflied: Vielfältige musikalische Perlen erklingen während der Woche der Religionen in der reformierten Kirche in Buochs – alle entstanden zum Lob Gottes. Als der letzte Ton seiner Laute verklungen ist, meint einer der Sänger: «Musik ist für mich Religion». Das gemeinsame Lied am Schluss ist der Beweis für das Verbindende, das der Musik über die Kulturen hinweg innewohnt.
Die Woche der Religionen ermöglicht es, unter anderem in Musik und Tanz Gemeinsamkeiten zu entdecken.
Brot in den Religionen
Hermetschwil, 8. November 2018
Die Benediktinerinnen-Abtei Hermetschwil platzt fast aus den Nähten. Die Schwestern, die sich für ein zurückgezogenes Leben entschieden haben, zeigen anlässlich der Woche der Religionen ihr Kloster und die Hostienbäckerei. Die Gäste erhaschen einen Blick hinter die Kulissen und in das stark reglementierte und ganz Gott gewidmete Leben. Die Äbtissin, eine jüdische Vertreterin und ein Imam beschreiben die Rolle von Brot in den Religionen. Während im Islam dem Brot eher folkloristische Bedeutung zukommt, sind im Judentum das ungesäuerte Brot und die zwei Sabbatbrote wichtig und können im Kloster probiert werden – ebenso wie die Anschnitte, die nach dem Ausstanzen der Hostien übrigbleiben.
Woche der Religionen: Immer wieder Neues über seine eigene und andere Religionen erfahren.
Wie neutral ist der Staat?
Basel, 8. November 2018
«Wie neutral ist der Staat?» steht als Frage im Zentrum des Podiumgesprächs im Rahmen der Woche der Religionen in Basel. Obwohl das Thema sie direkt angeht, diskutieren die Anwesenden konstruktiv, so über das Kopftuch für Frauen in staatlichen Funktionen wie Richterin oder Lehrerin und die Anerkennung von Religionsgemeinschaften, über religiöse Symbole und die Anrufung Gottes in der Präambel der Bundesverfassung. Dass Diskussionen über diese Themen entstehen, ist natürlicher Ausdruck einer von Migration geprägten Gesellschaft, die auch historisch entstandene Rahmenbedingungen immer wieder neu diskutieren und interpretieren muss.
Woche der Religionen: Engagiert für ein konstruktives und respektvolles Zusammenleben.
Ist Rap haram?
Basel, 9.11.2018
Rap provoziert. Ob mit derben Worten oder unlauteren Themen. Nicht umsonst sagt der Rapper Black Tiger, der viel mit Kindern arbeitet: «Wenn ich höre, wie sie fluchen, weiss ich, welche Rapper sie sich anhören.» Ob diese Art Dinge anzusprechen mit den Werten von Religionen ver-einbar ist und ob alle Gangsterrapper auch wirklich Gangster sind, wurde zusammen mit David Atwood und den Rappern Black Tiger und Makale aus Basel diskutiert. Viel wichtiger als zu provozieren ist nämlich diesen Rappern, dass sie mit ihren Liedern Geschichten erzählen. Sie wollen nicht einfach beleidigen, sondern auch zum Nachdenken anregen. Religion stehe dabei im Hintergrund, meint die interreligiös zusammengesetzte Rapgruppe Makale. Diese Haltung stellten sie im Anschluss an die Diskussion mit einem Konzert unter Beweis.
Im Rhythmus der Trommeln
Zürich, 9. November 2018
«Kehre zurück ins Land deiner Seele»: Dieses gesungene Mantra begleitete die Sing- und Trommelnacht. In der Zürcher Predigerkirche ist Raum für Trommeln, Singen und Stille. Die Klänge sind bald melodiös, bald pulsierend, gemeinsam beschwören die Anwesenden den Frieden. Wer gut ausgerüstet war für die kalte Nacht, konnte in der Kirche auch träumen und sich ab dem frühen Morgen rhythmisch in den Tag hineintrommeln.
Woche der Religionen: Gemeinsam engagiert für ein friedliches Zusammenleben.
Interreligiöser Spaziergang im Niederamt
Däniken, 11. November 2018
Eine schöne und eindrückliche Woche der Religionen ging auch im Solothurnischen Niederamt zu Ende. Bei einem interreligiösen Spaziergang wurden vier im Niederamt ansässige Religionsgemeinschaften besucht und auf den verschiedenen Etappen auch noch von weiteren erzählt. Jede Religionsgruppe versuchte die wichtigste Gestalt in ihrerer Religion darzustellen. Ob dies Jesus, Gott selbst, ein Buch, der Mensch an sich oder Siddharta Gautama war, die Referenten luden ein, mit ihnen in eine andere Welt abzutauchen. Mit viel Gastfreundschaft wurden wir empfangen und bewirtet.
Woche der Religionen: Gemeinsam engagiert für ein friedliches Zusammenleben.
Das Göttliche im Menschen
Schwyz, 11. November 2018
Heilige im Katholizismus – ihnen ist eine Ausstellung im Landesmuseum in Schwyz gewidmet. Wie steht es mit den anderen Religionen, kennen sie etwas ähnliches wie diese Mittler und Vorbilder? Das Gespräch mit Vertreter/innen aus Buddhismus, Hinduismus, Islam und Judentum zeigt: Auch wenn der Begriff «heilig» nicht einzelnen Personen zugesprochen wird, so verbindet die Religionen doch die Idee, dass jeder Mensch einen Funken des Göttlichen in sich trägt und dass er dazu aufgerufen ist, seinen Weg verantwortungsvoll zu gehen.
Woche der Religionen: Unterschiede und Verbindendes diskutieren und dabei mehr über die anderen und sich selber erfahren.