Daniel Gisler, Student ETH, Guide Dialogue en Route
… habe ich mir einige Gedanken gemacht. Aber bereits in der Fragestellung hat sich die erste Hürde gezeigt. Was ist denn überhaupt meine Religion? Offiziell bin ich reformiert und habe auch den Religionsunterricht bis zur Konfirmation besucht. Wenn ich mich zurück erinnere, waren die vereinzelten Kirchenbesuche jeweils eher fremdbestimmt. Es war nicht meine Entscheidung dort hinzugehen. Ich bin auch seit einigen Jahren nicht mehr zu einem Gottesdienst gegangen. So gesehen hat meine offizielle Religion einen eher niedrigen Stellenwert in meinem Alltag. Entsprechend schwierig ist es, eine Antwort zu geben, was nicht verhandelbar ist in meiner Religion. Aber ich habe trotzdem vielleicht eine Antwort gefunden. Für mich ist in meiner Religion, ob das nun reformiert ist oder nicht, nicht verhandelbar, dass ich selbst entscheiden kann und unabhängig bin. Dass mir die Freiheit gelassen wird, den Gottesdienst zu besuchen, wenn ich das möchte. Dass ich nicht an die Bibel glauben muss, sondern kann, wenn ich das aus meiner freien Entscheidung so mache. Oder dass ich selbst zu meinen eigenen Erkenntnissen gelange, ähnlich wie sie in einer Kirche gepredigt werden, auch wenn sich diese Erkenntnisse vielleicht unterscheiden.