religion.ch: Neue Artikelserie zu Sterben, Tod und Trauer

Welchen Umgang pflegen Menschen in unserer vielfältigen Gesellschaft mit Sterben, Tod und Trauer? Bieten nur Religionen Instrumente für den Umgang mit dem Tod oder auch säkulare Weltanschauungen? Die neue Artikelserie auf religion.ch zeigt verschiedene kulturelle und persönliche Perspektiven auf diese Fragen.

Was viel mehr interessiere als der Tod, sei das Leben davor, ist Reto Hans Bühler, Leiter des Friedhof Forums in Zürich, überzeugt. Der Atheist schreibt in seinem Artikel «Trost im Nichts» auf religion.ch aber nicht nur über seine Arbeit, sondern auch über seine eigenen nicht-religiösen Todesvorstellungen. Für sich kommt er zum Schluss: Das «Vergehen im Grossen, das Weitergeben von Millionen Jahren alten Molekülen, Atomen… – das beruhigt mich».

Hildi Thalmann, die ehemalige Kinderneurologin und heutige buddhistische Meditationslehrerin, beschreibt verschiedene buddhistische Jenseitsvorstellungen, aber auch die für Buddhist:innen wichtige Vorbereitung auf den Tod im Leben. Das Wissen um unsere Sterblichkeit helfe uns, das Leben zu gestalten, so Thalmann.

Kulturell-religiöse Herausforderungen beim Tod

«Während es in der westlich geprägten christlichen Seelsorge üblich ist, bei der Begleitung Kranker und Sterbender oft recht direkt persönliche Fragen anzusprechen […], kann diese Art von Fragen von Muslim:innen als übergriffig empfunden werden und sie in ihrer Intimsphäre verletzen», schreibt Rifa’at Lenzin, Islamwissenschaftlerin und Publizistin. Der Tod und der Umgang damit stellt hier die Seelsorge vor besondere Herausforderungen – wobei der Einbezug von Muslim:innen sinnvoll erscheint.

Der Tod als Faszinosum

Verlieren wir nun die Berührungspunkte mit dem Tod durch das Verschwinden der Religion? Nein: «Sie kriegen auch in ihrer Unterhaltungskultur permanent gespiegelt, dass das ein Element unserer Lebenswirklichkeit als Menschen ist und dass das ein interessantes, ein faszinierendes Moment ist. Also von erschreckend bis hin zu irgendwie positiv konnotiert, als Spannung erzeugend und als Faszinosum», erklärt Prof. Dr. Dorothea Lüddeckens im Podcast auf religion.ch.

Diese und weitere Beiträge stehen im Oktober und November auf religion.ch, einer von der interreligiösen Arbeitsgemeinschaft IRAS COTIS betriebenen Informationsplattform, frei zur Verfügung.